Inhaltlich gliedert sich das klassische Medizinstudium in drei Abschnitte:
- Vorklinik (vermittelt die theoretischen Grundlagen der Medizin)
- Klinik (konkrete klinische Fächer, zum Beispiel Chirurgie oder Orthopädie, werden gelehrt)
- praktisches Jahr (Arbeit in einer Klinik oder einem Krankenhaus)
Im Anschluss an deine Zulassung zum Arzt qualifizierst du dich dann im Bereich der Sportmedizin weiter. Dabei werden dir folgende thematische Inhalte begegnen:
- Grundlagen der Sportanatomie und Sportphysiologie
- Sportmedizinische Leistungsdiagnostik
- Sport bei orthopädischen Erkrankungen
- Prävention und Rehabilitation in der Inneren Medizin
- Leistungssportmedizin
Nach dem Humanmedizin Studium und der Facharztausbildung steht die Zusatz-Weiterbildung zum Sportmediziner an. Diese wird durch die DGSP folgendermaßen definiert:
„Die Zusatz-Weiterbildung Sportmedizin umfasst in Ergänzung zu einer Facharztkompetenz die Beurteilung, Beratung und Betreuung gesunder und kranker Menschen im Kontext von körperlicher Aktivität, Inaktivität sowie Training im Leistungs-, Breiten-, Rehabilitations- und Behindertensport.“
Unser Tipp: Wenn dich diese Themen interessieren, du aber kein Medizinstudium absolvieren willst, findest du Inhalte rund um die Sportmedizin oft auch bei den Sport-Studiengängen Sportwissenschaften sowie Sport und Gesundheit. Diese kannst du als Bachelor oder Master studieren. Allerdings kannst du dann später nicht als praktizierender Sportmediziner arbeiten.
Mehr Informationen zum Medizinstudium und weiteren medizinischen Studiengängen sowie passende Hochschulen findest du auf unserem Partnerportal Gesundheit-studieren.com.
Formale Voraussetzungen
- Abitur / Allgemeine Hochschulreife
- Fachabitur / fachgebundene Hochschulreife / Fachhochschulreife
- einen vergleichbaren Schulabschluss oder
- eine bestimmte berufliche Qualifikation (z. B. Meister)
- evtl. Praktikum im Krankenpflegedienst
- evtl. Auswahlgespräch
Das Medizinstudium ist ein bundesweit zulassungsbeschränkter Studiengang. Die meisten Hochschulen haben einen hohen Numerus Clausus festgelegt, da die Anzahl an Studienbewerbern jedes Semester deutlich höher ist als die Anzahl der freien Studienplätze.
Das Vergabeverfahren für das Medizin Studium läuft über hochschulstart.de. Dort findest du auch „Ergänzende Informationen für Ihre Studienplatzbewerbung im Zentralen Vergabeverfahren für bundesweit zulassungsbeschränkte Studiengänge“.
Seit 2020 sieht das Vergabeverfahren für das Medizin Studium folgendermaßen aus:
- 30 Prozent der Studienplätze werden über die Abiturbestenquote vergeben.
- 10 Prozent der Studienplätze werden über die Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ) vergeben, hier spielen notenunabhängige Kriterien eine Rolle.
- 60 Prozent der Studienplätze werden über das Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH) vergeben. Bei diesem Verfahren erfolgt die Auswahl der Bewerber durch eine Mischung aus notenabhängigen und notenunabhängigen Kriterien. In das AdH fließen auch die Ergebnisse aus dem Test für medizinische Studiengänge (TMS) ein. Dieser freiwillige Studieneignungstest, auch Medizinertest genannt, muss seit dem Sommersemester 2020 an allen medizinischen Fakultäten angeboten werden.
Mehr Informationen zu den Voraussetzungen, zur Bewerbung und zum Auswahlverfahren findest du auf den Webseiten der jeweiligen Hochschulen.
NC Werte für das Medizinstudium
Der Numerus Clausus ist also nur eine der drei Zulassungskriterien für das Medizinstudium. Im Gegensatz zu anderen Studiengängen, wo sich der NC nur nach Hochschule unterscheidet, kommt es beim Medizinstudium auch darauf an, in welchem Bundesland du dein Abitur erlangt hast. Um dir ein Beispiel vorzuführen, haben wir uns die Universität Magdeburg ausgesucht:
Bundesland | Humanmedizin NC |
---|
Baden-Württemberg | 1,1 |
Bayern | 1,1 |
Berlin | 1,1 |
Brandenburg | 1,0 |
Bremen | 1,1 |
Hamburg | 1,1 |
Hessen | 1,1 |
Mecklenburg-Vorpommern | 1,0 |
Niedersachsen | 1,2 |
Nordrhein-Westfalen | 1,1 |
Rheinland-Pfalz | 1,1 |
Saarland | 1,0 |
Sachsen | 1,0 |
Sachsen-Anhalt | 1,1 |
Schleswig-Holstein | 1,2 |
Thüringen | 1,0 |
Das bedeutet, dass Bewerberinnen mit einem Abitur aus Sachsen-Anhalt mit einem NC von 1,1 an der Uni Magdeburg zugelassen worden sind, während Bewerber aus Thüringen einen NC von 1,0 erfüllen mussten. Eine komplette Übersicht des Humanmedizin NC für das WS 2021/2022 an allen Hochschulen findest du hier: www.hochschulstart.de.
Wie viel dich das Sportmedizin Studium kostet, hängt in erster Linie davon ab, ob du an einer privaten oder staatlichen Hochschule studieren wirst.
Da staatliche Hochschulen von den Bundesländern finanziell unterstützt werden, zahlst du in der Regel* keine Studiengebühren. Lediglich der Semesterbeitrag wird zum Sommer- und Wintersemester fällig. Er setzt sich aus dem Sozialbeitrag, dem Mobilitätsbeitrag (= Semesterticket), dem Studierendenschaftbeitrag und einem Verwaltungskostenbeitrag zusammen. Je nach Hochschule liegt der Semesterbeitrag zwischen rund 60 Euro und 450 Euro.
*Sonderregelungen kann es zum Beispiel für Zweitstudierende, Langzeitstudierende oder Nicht-EU-Ausländer/innen geben.
Im Gegensatz zu staatlichen Hochschulen finanzieren sich private Hochschulen durch Trägerschaften und Studiengebühren und sind dadurch deutlich teurer. Dabei gibt es kein einheitliches System und keine einheitlichen Gebühren: An einigen privaten Hochschulen zahlst du die Studiengebühren pro Monat, an anderen pro Semester. Gut zu wissen ist außerdem, dass für den gleichen Studiengang je nach Standort und Sommer- oder Wintersemester die Gebühren unterschiedlich hoch ausfallen können.
Zusätzlich werden je nach Hochschule Semesterbeiträge, Anmelde- oder Prüfungsgebühren erhoben. Für ein Sportmedizin Studium an einer privaten Hochschule kannst du mit Kosten zwischen mindestens 8.000 bis maximal 15.000 Euro pro Monat rechnen.
Bei den Zahlen musst du möglicherweise erst einmal schlucken. Es gibt allerdings Mittel und Wege, um dein Sportmedizin Studium zu finanzieren. Zum einen bieten die Hochschulen eigene Finanzierungsprogramme an, aber auch gängige Möglichkeiten kannst du nutzen.
- BAföG
- Studium mit Nebenjob finanzieren
- Unterstützung der Eltern
- (KfW) Studienkredite
- (Hochschuleigene) Stipendien
- Ratenzahlung
- von der Steuer absetzen
- Hochschulrabatte (zum Beispiel Treue- und Geschwisterrabatte) und Angebote
- Bildungsfonds = Umgekehrter Generationenvertrag (UGV)
BAföG? Bildungsfonds? Was ist das denn? Du stehst ganz am Anfang des Studiums und hast keine Ahnung, was die verschiedenen Finanzierungsarten bedeuten? Auf unserer Ratgeberseite zum Thema Studienfinanzierung bringen wir Licht ins Dunkel und erklären dir die einzelnen Punkte ausführlicher.
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Der lange Weg durch das Medizin Studium und die anschließende Weiterbildung zum Sportmediziner führt dich zu deinem erträumten Berufsalltag: Du behandelst Profisportlerinnen sowie Freizeitsportler mit verschiedensten Sportverletzungen. Du beobachtest die Genesung von Sportlern und unterstützt sie präventiv durch sportgerechte Ernährungspläne, welche du beispielsweise auch für Patientinnen mit Herzerkrankungen oder Diabetes erstellst.
Durch die steigende Bedeutung von Sport und Gesundheit erwarten dich vielfältige Einsatzfelder. Es kommen folgende Arbeitgeber für dich in Frage:
- Krankenhäuser,
- Kureinrichtungen,
- Arztpraxen mit Schwerpunkt Sportverletzungen,
- Sportvereine,
- Sportrehabilitationszentren,
- Sportmedizinische Forschungseinrichtungen.
Beruf Sporttherapeut/in
Als Sporttherapeut/in hilfst du Patienten und Patientinnen, körperliche und psychische Leiden mittels Sport zu überwinden. Wie deine Aufgaben im Einzelnen aussehen und welche Karrierewege es gibt, erfährst du hier.
Wie in jeder anderen Branche spielen auch in der Medizin verschiedene Faktoren eine Rolle, wenn es um die Bestimmung des Einkommens geht. So wirken sich deine Berufserfahrung, dein Wohnort und die Art deiner ärztlichen Anstellung (eigene Praxis, angestellt im Krankenhaus bzw. einer Klinik) sowie deine Facharzt-Spezialisierung auf das Gehalt aus.
Allgemein gehört die Berufsgruppe der Ärzte in Deutschland zu den Besserverdienern. Als Sportmedizinerin kannst du laut gehalt.de mit einem Einstiegsgehalt von 5.600 Euro Brutto im Monat rechnen. Ein selbständiger Arzt mit eigener Praxis wird zu Beginn etwas weniger verdienen als ein Sportmediziner, der zum Beispiel in einer Reha-Klinik angestellt ist. Das Gehalt in einem Krankenhaus oder einer Klinik ist nämlich an einen Tarifvertrag geknüpft. Dieser ermöglicht dir verschiedene Entgeltgruppen, sodass du nach deinem Berufseinstieg immer noch Luft nach oben hast.
Welche weiteren Gehaltsfaktoren es gibt, und wie du die Höhe deines Einkommens positiv beeinflussen kannst, verraten wir dir im Ratgeberartikel Gehalt und Arbeitnehmervorteile im Beruf.
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Es gibt noch weitere Studiengänge, die Sport und Gesundheit verbinden, wie beispielsweise: