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Fachhochschulreife vs. Allgemeine Hochschulreife
Eine Studentin hält ein Buch im Arm und lächelt in die Kamera.

Fachhochschulreife vs. Allgemeine Hochschulreife

Fachhochschulreife oder Allgemeine Hochschulreife?

Die Allgemeine Hochschulreife wird auch Abitur (Abi) genannt und ist der höchste Schulabschluss, den du in Deutschland erwerben kannst. Das Abi bescheinigt deine Studierfähigkeit bzw. ist deine Hochschulzugangsberechtigung. Das bedeutet: Du kannst dich mit diesem Schulabschluss an allen Hochschulen in Europa um Studienplätze aller Fachbereiche bewerben. Je nach Studiengang musst du weitere Voraussetzungen erfüllen, um zum Studium zugelassen zu werden – für einige Fächer musst du z. B. eine Eignungsprüfung ablegen oder einen besonders guten Abischnitt haben. Mit der Allgemeinen Hochschulreife bringst du allerdings die wichtigste formale Voraussetzung für ein Studium mit.

Allgemeine Hochschulreife (AHR)

Die Allgemeine Hochschulreife wird auch Abitur (Abi) genannt und ist der höchste Schulabschluss, den du in Deutschland erwerben kannst. Das Abi bescheinigt deine Studierfähigkeit bzw. ist deine Hochschulzugangsberechtigung. Das bedeutet: Du kannst dich mit diesem Schulabschluss an allen Hochschulen in Europa um Studienplätze aller Fachbereiche bewerben. Je nach Studiengang musst du weitere Voraussetzungen erfüllen, um zum Studium zugelassen zu werden – für einige Fächer musst du z. B. eine Eignungsprüfung ablegen oder einen besonders guten Abischnitt haben. Mit der Allgemeinen Hochschulreife bringst du allerdings die wichtigste formale Voraussetzung für ein Studium mit.

Fachhochschulreife (FHSR)

Die Fachhochschulreife, die auch Fachabitur (Fachabi) genannt wird, gilt als der dritthöchste Schulabschluss in Deutschland (die Fachgebundene Hochschulreife ist der zweithöchste Schulabschluss). Mit der Fachhochschulreife als Hochschulzugangsberechtigung kannst du dich für alle Studienfächer an Fachhochschulen bewerben. Du kannst allerdings nicht jedes Fach an einer Uni und generell nicht an allen Unis studieren.

Die Fachhochschulreife ist nicht dasselbe wie die Fachgebundene Hochschulreife. Auf die Unterschiede der beiden Abschlüsse gehen wir im Ratgeber Studieren mit Fachabitur ein.

Gut zu wissen: Die Begriffe Allgemeine Hochschulreife und Abitur werden oft synonym verwendet. Allerdings bezeichnet das Abitur die Abschlussprüfungen (Abgangsprüfung), mit deren erfolgreichem Bestehen du die Allgemeine Hochschulreife erwirbst. Einfach gesagt: Das Abitur ist die Abschlussprüfung, dein Abschluss heißt Allgemeine Hochschulreife. Das Gleiche gilt für die Fachhochschulreife: Wenn du die Fachabiturprüfungen erfolgreich bestehst, erhältst du den Abschluss Fachhochschulreife.

Inwiefern unterscheiden sich die Fachhochschulreife und die Allgemeine Hochschulreife?

Neben der Tatsache, dass du mit der Allgemeinen Hochschulreife an jeder Uni studieren kannst und mit der Fachhochschulreife nicht, gibt es noch weitere Merkmale, die beide Schulabschlüsse voneinander unterscheiden: 

Vorab eine Info zu den Schultypen: Das deutsche Bildungssystem ist nicht einheitlich. Je nach Bundesland kann der Weg zum (Fach-) Abi unterschiedlich ausfallen. Gerade bei berufsbildenden Schulen variieren die angebotenen Qualifikationen, Zugangsvoraussetzungen sowie Prüfungsanforderungen, und nicht jeder Schultyp ist deutschlandweit vertreten. Sogar bei den Abiturprüfungen gibt es Abweichungen. Wenn du unsicher bist, welche Regeln für dich gelten, findest du alle Infos zum Bildungssystem in deinem Bundesland auf der Website des Deutschen Bildungsservers.

Allgemeine Hochschulreife

Der klassische Weg zur Allgemeinen Hochschulreife ist das Abitur. Wenn du ein Gymnasium besuchst und deine Schullaufbahn dort erfolgreich beendest, also die Qualifikationsphase sowie die Abiturprüfungen bestehst, schließt du deine Schullaufbahn automatisch mit dem Abitur ab. Neben dem Gymnasium kannst du auch an einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe Abi machen. Wenn du eine Privatschule oder Waldorfschule besuchst, legst du die Abiturprüfungen in der Regel als externe Prüfungen ab. Dadurch wird die Gleichwertigkeit zum Abi an staatlichen Schulen gesichert.

Schulwechsel in die gymnasiale Oberstufe nach der zehnten Klasse

Grundsätzlich gilt: Für den Besuch der gymnasialen Oberstufen (Sekundarstufe II) musst du die zehnte Klasse der Sekundarstufe I mit dem Mittleren Schulabschluss (auch Realschulabschluss genannt) abgeschlossen haben und Kenntnisse einer zweiten Fremdsprache vorweisen. Je nach Bundesland darfst du beim Eintritt in die gymnasiale Oberstufe nicht älter als 20 Jahre sein und musst einen bestimmten Notendurchschnitt vorweisen.  

Du kannst das Abitur auch an den folgenden Schulen erwerben:  

  • Berufskolleg  
  • Fachoberschule (FOS) 
  • Berufsoberschule (BOS) 
  • Berufliches Gymnasium 
  • Abendgymnasium 

Für den Besuch dieser Schulen musst du die zehnte Klasse (Mittlerer Schulabschluss) abgeschlossen haben. Je nach Schule und Bundesland kannst du auch mit einem Hauptschulabschluss und einer mindestens zweijährigen abgeschlossenen Ausbildung zugelassen werden. Viele Bundesländer fordern außerdem einen Mindestnotendurchschnitt von 3,5 in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik. Der Besuch der Berufsoberschule setzt in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung oder eine mehrjährige Berufstätigkeit voraus.

Was das Abitur in allen Bundesländern gemeinsam hat: Deine Abiturfächer müssen die Aufgabenfelder 

  • mathematisch-naturwissenschaftlich-technisch 
  • sprachlich-literarisch-künstlerisch 
  • gesellschaftlich-wissenschaftlich  

abdecken. Die Prüfungen in den Leistungskursen sind schriftlich. Du legst mindestens eine Abiturprüfung in einem Basisfach mündlich ab. 

Allerdings gibt es je nach Bundesland auch Unterschiede:  

  • Du legst deine Prüfungen in vier oder fünf Fächern ab.  
  • In den meisten Ländern sind zwei der Prüfungsfächer Leistungskursfächer mit erhöhtem Leistungsanspruch, in Baden-Württemberg sind es drei.  
  • In einigen Bundesländern kannst du das vierte bzw. fünfte Prüfungsfach durch eine sogenannte besondere Lernleistung (zum Beispiel eine Facharbeit) ersetzen. 

Die Abiturprüfung für Nichtschüler (Externenprüfung) kannst du ohne den vorherigen Besuch einer allgemeinbildenden (z. B. ein Gymnasium) oder beruflichen Schule (z. B. ein Berufskolleg) ablegen. Voraussetzung ist, dass du im vorherigen Schuljahr keine berufsbildende oder vergleichbare Schule besucht hast und die Externenprüfung nicht bereits zweimal angetreten hast. Vorbereitende Kurse werden an Volkshochschulen sowie von Fernhochschulen angeboten und sind kostenpflichtig.

Die gymnasiale Oberstufe bereitet zwei bis drei Jahre auf das Abitur vor, abhängig davon, ob das Gymnasium die Abiturprüfungen am Ende der Jahrgangsstufe 12 oder 13 durchführt. Wenn du nach dem Realschulabschluss an ein Gymnasium wechselst, an dem die zehnte Klasse als erstes Jahr der Oberstufe gewertet wird, musst du dort zunächst die zehnte Klasse absolvieren.  

Wenn du die Allgemeine Hochschulreife an einer Fachoberschule, einem Kolleg oder einer vergleichbaren Schule erwerben willst, hängt die Dauer deiner Schullaufbahn unter anderem von deiner Vorbildung, dem Schultyp und wiederum dem Bundesland ab. Als Absolvent/in der 10. Klasse brauchst du in der Regel drei Jahre. Nebenberufliche Programme können bis zu vier Jahre dauern.  

Der Besuch staatlicher Schulen ist grundsätzlich kostenlos. An Schulen und Kollegs in privater Trägerschaft werden Schulgebühren erhoben, die von Anbieter zu Anbieter variieren. Private Berufskollegs erheben Schulgebühren von ca. 150 bis 300 Euro pro Monat. An Volkshochschulen fallen Gebühren von ca. 150 Euro pro Semester an, Onlinekurse an Fernakademien kosten zwischen 130 und 150 Euro pro Monat. Für die externe Abiturprüfung wird eine Prüfungsgebühr zwischen 150 und 500 Euro erhoben.

An allen Hochschulen in Europa.

Fachhochschulreife

Um die Fachhochschulreife zu erwerben, musst du einen schulischen und einen praktischen Teil absolvieren. Wenn du ein Gymnasium besuchst, legst du den schulischen Anteil automatisch ab, wenn du die zwölfte Klasse erfolgreich abschließt (bzw. die elfte Klasse, wenn das Gymnasium nach 12 Jahrgangsstufen abschließt). Achtung: In Sachsen und Bayern funktioniert dieser Weg nicht! 

Du kannst die Fachhochschulreife an den folgenden berufsbildenden Schulen erwerben: 

  • Fachoberschule 
  • Berufsoberschule 
  • Berufskolleg zum Erwerb der Fachhochschulreife 
  • Privatschule, Akademie etc. 

Um hier einzusteigen, musst du die zehnte Klasse (mit Mittlerem Bildungsabschluss) erfolgreich abgeschlossen haben oder einen Hauptschulabschluss sowie eine mindestens zweijährige Ausbildung vorweisen.  

Fächer und Prüfungen

Deine Prüfungsfächer können sich je nach Schultyp leicht unterscheiden. Grundsätzlich legst du Prüfungen in allgemeinbildenden Fächern sowie in der von dir gewählten Fachrichtung ab. Die Fachrichtungen entsprechen Berufsfeldern. Je nach Schule (und natürlich Bundesland) werden unterschiedliche Vertiefungen angeboten. Unter anderem stehen folgende Fachbereiche bzw. Berufsfelder zur Auswahl:

  • Wirtschaft und Verwaltung
  • Technik (z. B. Maschinenbautechnik, Informationstechnik, Elektrotechnik und Mechatronik)
  • Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie
  • Gestaltung
  • Gesundheit und Soziales
  • Ernährung und Hauswirtschaft

Neben den berufsspezifischen Fächern besuchst du auch den Unterricht in Deutsch, Englisch, Mathematik, in naturwissenschaftlichen und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern sowie Sport.

Deine schriftlichen Fachabiturprüfungen legst du mindestens in den folgenden Fächern ab:

  • Deutsch  
  • Englisch 
  • Mathematik 
  • Dein fachrichtungsbezogenes Fach 

Du musst ebenfalls mündliche Prüfungen bestehen. Die Anzahl der schriftlichen und mündlichen Prüfungen sowie die Prüfungsfächer werden von deiner Schule bestimmt. Liegt dein berufsspezifischer Schwerpunkt auf dem Fach Gestaltung, absolvierst du zudem mindestens eine praktische Prüfung.

Du kannst das Fachabi auch als Externenprüfung ablegen. Je nachdem musst du vorab einen Beleg für den Praktischen Teil vorlegen. Um dich umfassend auf die Prüfungen vorzubereiten, kannst du entsprechende Volkshochschulkurse besuchen oder dich in Eigenregie mithilfe von Fernkursen in die Materie einarbeiten. 

Praktischer Teil

Den Praktischen Teil des Fachabiturs erfüllst du entweder durch

  • eine abgeschlossene Berufsausbildung oder 
  • mehrjährige Berufserfahrung oder
  • ein halbjähriges oder einjähriges Praktikum.

Welche Art der praktischen Bildung anerkannt wird, hängt wiederum davon ab, wo du den schulischen Teil des Fachabiturs absolvierst:  

  • Für den Abschluss an der Berufsoberschule brauchst du eine Ausbildung oder mehrjährige Berufserfahrung.  
  • Für das Fachabi am Berufskolleg musst du ein halbjähriges einschlägiges Praktikum nachweisen.  

Wenn du die Fachoberschule oder den schulischen Teil in der Oberstufe des Gymnasiums gestemmt hast, musst du ein einjähriges berufsbezogenes Praktikum ableisten.

Wenn du in die Jahrgangsstufe 11 einsteigst, brauchst du für den schulischen Teil bis zum Fachabi zwei Jahre. Der Bildungsgang an Fachoberschulen oder Berufskollegs dauert ebenfalls zwei Jahre. Unter Umständen kannst du deine Schullaufbahn bis zu den Fachabiturprüfungen auf ein Jahr verkürzen, beispielsweise wenn du besondere Vorkenntnisse oder eine Ausbildung bzw. Berufserfahrung mitbringst. Der Besuch der Berufsoberschule ist auf ein Jahr ausgelegt.

Der Praktische Teil des Fachabis kann sechs Monate oder ein Jahr dauern, sofern du dir keine Ausbildung oder Berufserfahrung anerkennen lassen kannst. Wenn du das Praktikum in Teilzeit absolvierst, verlängert sich die Praxisphase entsprechend.

Wie bei der Allgemeinen Hochschulreife kommt es darauf an, ob du eine staatliche oder private Bildungseinrichtung besuchst. An einer privaten Schule oder Akademie zahlst du zwischen 150 und 300 Euro Schulgeld pro Monat. Die Kosten der Externenprüfung variieren und liegen zwischen ca. 150 und 500 Euro. 

Wo kann ich mit Fachabi studieren?

  • An allen Fachhochschulen in Deutschland  
  • Je nach Bundesland an einigen Universitäten 

Mit dem Fachabi darfst du an sämtlichen Fachhochschulen in Deutschland studieren. Bei den Universitäten gibt es leider keine einheitliche Regelung, es hängt, wie schon so oft erwähnt, vom Bundesland ab. Um ein paar Beispiele zu nennen:  

  • In Niedersachsen darfst du an Universitäten solche Fächer studieren, die der Fachrichtung deines Fachabis entsprechen (beispielsweise Technik, Wirtschaft, Gesundheit und Soziales).  
  • In Brandenburg darfst du mit der Fachhochschulreife an Universitäten studieren.  
  • An der Universität Hamburg darfst du lediglich Wirtschaftsingenieurwesen (Studiengang in Kooperation mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften) sowie Sozialökonomie studieren. 
  • In Baden-Württemberg darfst du, wenn du die Aufbauprüfung (Deltaprüfung) bestehst, an Universitäten, Pädagogischen Hochschulen, Kunsthochschulen und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg studieren. 
  • In Nordrhein-Westfalen kannst du mit Fachabitur nicht an Universitäten studieren. 

Im Zweifelsfall solltest du dich also direkt an die Uni wenden, an der du studieren willst, da Hochschulen neben den Regelungen des Bundeslandes weitere Zugangsvoraussetzungen an Bewerber*innen stellen können.  

Unterm Strich musst du dir keine Sorgen machen, dass das Fachabi weniger wert ist als das Abi und du nur wenige Studienmöglichkeiten hast. Ein Bachelorabschluss an der Fachhochschule ist gleichwertig mit dem Bachelor einer anderen Hochschule. Außerdem findest du an Fachhochschulen ein ähnlich breites Fächerangebot wie an Universitäten. Inwiefern sich das Studium an FHs und Unis tatsächlich voneinander unterscheiden, verraten wird in unserem Ratgeberartikel Uni, FH oder Akademie?.

Wie kann ich mit Fachabi trotzdem an einer Universität studieren?

Falls du als Fachabiturient*in nun an einer Universität studieren willst, die die Allgemeine Hochschulreife fordert, bedeutet das für dich noch nicht das Aus! Es gibt alternative Wege, um eine Hochschulzugangsberechtigung zu erhalten.  

Du erwirbst die Hochschulzugangsberechtigung durch: 

  • die Berufliche Qualifizierung, zum Beispiel ein Meistertitel oder ein gleichwertiger Abschluss 
  • eine abgeschlossene Ausbildung sowie mehrere Jahre Berufserfahrung 

Weitere Möglichkeiten, die von einzelnen Universitäten angeboten werden: 

  • In einer Begabtenprüfung kannst du deine besondere Eignung für ein spezifisches Studienfach nachweisen. 
  • Im Probestudium bzw. Schnupperstudium erwirbst du in ein bis zwei Semestern eine bestimmte Anzahl an ECTS und stellst so unter Beweis, dass du den Anforderungen des Studiums gewachsen bist.

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