Niederländische Hochschulen schneiden bei Hochschulrankings häufig sehr gut ab. Dank des Bachelor-/Master-Systems sind Abschlüsse international vergleichbar und gleich viel wert. Mit der deutschen Allgemeinen Hochschulreife oder der Fachgebundenen Hochschulreife (Abi bzw. Fachabi) kannst du dich um ein Sportstudium in den Niederlanden bewerben.
NC und Sporteignungsprüfung
Ein starkes Argument für ein Sportstudium in Holland ist für viele Studierende, dass hier meistens kein NC verlangt wird und keine Sporteignungsprüfung stattfindet. Ist der Abischnitt nicht so gut und der Zulauf an den deutschen Wunschunis sehr hoch, lohnt es sich, nach Studiengängen in den Niederlanden Ausschau zu halten und sich dort parallel zu bewerben. Und wer den Sporteignungstest in Deutschland nicht bestanden hat, hat die Option sich an einer niederländischen Uni zu bewerben - ganz ohne Sportprüfung! Ob ein Sporttest dennoch erforderlich ist, ist in den Zulassungsbedingungen der Hochschulen einsehbar.
Bewerbungen für ein Studium in Holland werden größtenteils über eine zentrale Stelle, nämlich über Studielink, abgewickelt. Dabei handelt es sich um ein Portal, bei dem du dich anmelden musst und anschließend alle für die Einschreibung relevanten Daten eingeben musst. Hilfe dabei bietet die Seite studielink-hilfe.de. Achtung! Noch nicht alle Universitäten und Hochschulen nehmen an diesem zentralen Bewerbungsverfahren teil. Es ist also sinnvoll, sich vorher genau zu informieren, ob die Bewerbung über die hochschuleigene Website eingereicht werden muss oder über Studielink.
Die Niederländer ticken etwas anders als die Deutschen in Sachen Studienablauf. So gibt es in Holland keine Semester, man spricht einfach von Studienjahren. Dabei unterteilt sich ein Jahr immer in vier Quartale. Die letzten zwei oder drei Wochen eines Quartals dienen dem Schreiben von Klausuren und dem Ablegen von Prüfungen.
Das erste Studienjahr wird übrigens Propedeuse genannt, also Propädeutikum: Damit wird ausgedrückt, das nach einem Studienjahr ein Grundstudium absolviert wurde. Die Propedeuse ist vor allem wichtig, wenn man von einer FH an die Uni wechseln will: Wer die Propedeuse absolviert hat, kann an einer Uni für das Studium zugelassen werden.
In einer globalisierten Welt ist es ein großer Vorteil, Fremdsprachen zu beherrschen, insbesondere im Bereich Sportmanagement. Wenn du fließend Holländisch sprichst, eröffnen sich dir mit Sicherheit noch mehr berufliche Perspektiven. Da die Niederländer selbst perfekt Englisch sprechen und Lehrveranstaltungen auch häufig auf Englisch stattfinden, kannst du auch deine Englischkenntnisse aufpolieren. Du nimmst von einem Studium im Ausland also jede Menge für dich und deinen Lebenslauf mit. Die Erweiterung deiner Sprachkenntnisse ist nur ein Vorteil, den ein internationales Studium mit sich bringt.
Das Studentenleben in Holland kostet in etwa so viel wie in Deutschland. Du solltest mindestens 800 Euro monatlich veranschlagen, besser noch über 1.000 Euro – vor allem dann, wenn es dich in die Großstädte zieht. Mit diesem veranschlagten Budget kannst du schon ganz gut leben.
Leider gibt es in den Niederlanden nicht so viele Studentenwohnheime wie in Deutschland. Deshalb sollte man sich für einen Wohnheimplatz so früh wie nur möglich bewerben. Ein Zimmer hier kostet 300 – 400 Euro im Monat. Auf dem privaten Wohnungsmarkt muss man etwas mehr bezahlen. Ein WG-Zimmer in den angesagten Metropolen Amsterdam, Rotterdam oder Utrecht kann schnell bis zu 800 Euro kosten.
Wenn du dich für dein Sportstudium an einer Hochschule bewirbst, die von der deutschen Grenzen nicht besonders weit entfernt ist, lohnt es sich, sogar nach Wohnraum in Deutschland zu suchen: Die grenznahen Hochschulen bieten ihren Studenten sogar die Möglichkeit für wenig Geld ein Semesterticket für NRW zu erwerben. Das Pendeln mit Bus und Bahn zwischen Holland und Deutschland wird damit also noch einfacher!
Unsere Tipps zur Studienfinanzierung gelten natürlich auch für ein Sportstudium in Holland: Der Mix macht's. Unterstützung von den Eltern, BAföG, sich selbst mit einem Nebenjob etwas dazu verdienen oder vielleicht sogar ein Stipendium, es gibt verschiedene Möglichkeiten die finanzielle Last zu meistern.
Übrigens: Auslands-BAföG solltest du auf jeden Fall beantragen, selbst wenn du in Deutschland keinen Anspruch darauf hättest. Denn Auslands-BAföG wird aufgrund höherer Studienkosten im Ausland schneller gewährt als in Deutschland. Es lohnt sich also den Antrag zu stellen. Ein weiterer Tipp für deine Studienfinanzierung ist der sogenannte Huurtoeslag (Mietzuschlag), der vom niederländischen Staat unter bestimmten Voraussetzungen gewährt wird.
Aller Anfang ist schwer: Ein Auslandsaufenthalt will gut vorbereitet sein. Damit du auch ja keine wichtigen Fristen verpasst und alles auf dem Schirm hast, was für einen erfolgreichen Studienstart bei den Holländern nötig ist, wirf einen Blick auf unsere Seite Sport im Ausland studieren. Viel Spaß und Erfolg bei der Planung deines Sportstudiums im Ausland!