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Sport studieren: Uni, FH oder Akademie?

Sport studieren: Uni, FH oder Akademie?

Warum überhaupt studieren?

Du möchtest Sport studieren mit (Fach)Abi? Mit beiden Abschlüssen stehen dir unterschiedliche Möglichkeiten offen.  

Immer wieder stehen junge Menschen nach ihrem Schulabschluss da und fragen sich: Studium oder Ausbildung. Darüber solltest du dir Gedanken machen, bevor du dich der Frage widmest, ob du mit deinem Abschluss an einer Uni, FH oder Akademie studieren sollst und kannst. Für ein Hochschulstudium sprechen unter anderem: 

  • Ohne ein abgeschlossenes Studium und dem damit erworbenen akademischen Grad lassen sich manche beruflichen Ziele überhaupt nicht realisieren.  
  • Die Arbeitslosenquote ist unter Akademiker*innen deutlich niedriger als bei anderen Qualifikationsgruppen. 
  • Je höher hinaus die Karriere geht bzw. gehen soll, umso wichtiger wird meist eine akademische Ausbildung. 
  • Manche Unternehmenshierarchien sind nur für Hochschulabsolvent*innen erreichbar.  
  • In einem (Sport) Studium lernt man, wissenschaftlich zu recherchieren und zu arbeiten. Dies hilft einem später im Berufsleben an vielen Stellen weiter.  
  • Wenn du in die Forschung möchtest, bietet nur ein Studium die Möglichkeit, dieses wissenschaftliche Interesse später als Beruf auszuüben. 

Sport studieren an der Uni

Die Universität ist die höchste Bildungseinrichtung in Deutschland, wenn man sich die Zugangsvoraussetzungen anschaut. Als Absolvent*in einer Uni stehen einem viele Türen offen. So kann man entweder einen Master machen, eine Promotion anstreben oder auch in die Berufswelt einsteigen. 

Wenn du beispielsweise Sport auf Lehramt studieren willst, dann kommst du an der Uni nicht vorbei. Ein solches Sportstudium ist nur dieser Hochschulart vorbehalten, da sehr viel Wert auf eine wissenschaftliche Ausbildung gelegt wird. Das bedeutet, dass man als Uni-Student*in lernt, sorgfältig und wissenschaftlich zu arbeiten und dadurch mit Forschung in Berührung kommt. 

Ein Studium an der Uni verlangt Selbstdisziplin, da man sich einen großen Teil des Lehrstoffes in Eigenarbeit und Lerngruppen beibringt. In den Vorlesungen werden zwar die konkreten Lehrinhalte behandelt, aber es wird großer Wert auf die Nacharbeit des Stoffes gelegt. 

In einem Uni-Studium ist man also öfter mal auf sich gestellt, da kein*e Professor*in deinen Lernerfolg kontrolliert. Das wird über die Prüfungen erledigt. Ehrgeiz und die Fähigkeit zur Selbstmotivation solltest du daher mitbringen. Dafür stehen dir nach dem Studienabschluss die meisten Wege aller Hochschulabgänger*innen offen. 

Wenn du Sport auf Lehramt (bzw. nach dem Bologna-Prozess "Bachelor of Education" und "Master of Education") studiert hast, dann ist der Weg an eine Schule sicherlich der Meistgewählte. Für andere Studiengänge bzw. Schwerpunkte gibt es noch viele weitere Möglichkeiten. Einige Firmen beispielweise, stellen nur Uni-Absolvent*innen ein. Alternativ steht dir auch das Master-Studium offen oder bei entsprechend gutem Abschluss ist auch eine Promotion möglich. 

Und die persönliche Entwicklung? Da man an der Uni öfters auf sich gestellt ist, sind Uni-Absolvent*innen oftmals eher Einzelkämpfer und durchsetzungsstärker. Außerdem ist die Fähigkeit, selbstständig an Probleme heranzutreten und sie erfolgreich zu lösen, bei Studierenden einer Universität meist ausgeprägter als bei Studierenden einer Fachhochschule. Ein weiterer Vorteil, zumindest für die ersten Jahre nach dem Berufseinstieg: Uni-Absolvent*innen erreichen im Durchschnitt ein höheres Gehalt als Absolvent*innen einer Fachhochschule. 

Typisch für das Studium an der Universität: 

  • Manche Sportstudiengänge, z. B. Sport auf Lehramt oder Sportwissenschaften, kann man nur an der Uni studieren. 
  • Das Studium ist in der Regel als Vollzeitstudium konzipiert, d. h. es kann nicht nebenberuflich studiert werden.  
  • Die Vermittlung von theoretischem Wissen sowie die Grundlagenforschung haben große Bedeutung. 
  • Das Ziel des Uni-Studiums ist normalerweise keine spezifische Berufsausbildung, sondern der Erwerb einer allgemeinen Berufsbefähigung.  
  • Die Vorlesungen finden manchmal mit bis zu 1.000 Studierenden statt. Der Master gilt als Regelabschluss. 
Eine Gruppe junger Sportler*innen macht Yoga im Freien.

Sport studieren an der Fachhochschule

Für viele steht ein Uni-Studium an erster Stelle, wenn du aber z. B. ein Sportmanagement Studium anstrebst und nicht selbst sportlich aktiv sein möchtest, dann ist die Fachhochschule eine interessante Alternative.  

Eine kurze Anmerkung: Aufgrund des Bologna-Prozesses benennen sich immer mehr Fachhochschulen in „Hochschulen“ um. Die FH Köln hat sich z. B. in "Technische Hochschule Köln" umbenannt und die FH München heißt jetzt "Hochschule München". Lass dich davon nicht irritieren, dies soll nur die allgemeine Annäherung von Unis und FHs im Rahmen der Abschlüsse Bachelor und Master verdeutlichen. 

Der größte Unterschied zwischen einer Fachhochschule und einer Universität ist sicherlich die Praxisnähe der Studieninhalte. Während man beispielweise an einer Uni zehn verschiedene Theorien der Betriebswirtschaft lernt, werden einem an der FH die drei bis fünf anerkanntesten Theorien vermittelt und diese dann direkt auf praktische Beispiele übertragen. Diese Praxisausrichtung ist auch der Grund dafür, dass es an Fachhochschulen mehr kreative und anwendungsbezogene Studiengänge gibt. 

Die Verschulung des Studiums ist ein weiterer Unterschied. Wie oben beschrieben, verbringt man einen Großteil der Studienzeit an einer Uni mit dem Selbststudium, also indem man sich selbst mit Hilfe von Lehrbüchern den Lernstoff beibringt. An einer FH ist der Unterricht dem an einer Schule ähnlich.  An der FH ein viel aktiverer Unterricht, da hier mit etwa 30 bis 50 Studierenden unterrichtet wird. 

Und noch etwas: An der FH kann man auch (Sportmanagement o. ä.) studieren, wenn man nicht die Allgemeine Hochschulreife, also das Abitur, besitzt. Die Voraussetzung zum FH-Studium ist nämlich die fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife. Diese erlangt man z. B. auch durch die Mittlere Reife zusammen mit einer Berufsausbildung. In unseren Ratgebern Fachhochschulreife vs. Allgemeine Hochschulreife oder Studieren ohne Abi findest du weitere Infos.

Typisch für das Studium an einer FH: 

  • große Praxisnähe in den Vorlesungen 
  • Angewandte Forschung 
  • enge Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen aus der Wirtschaft 
  • Studiengruppen mit 30 bis 50 Student*innen 
  • Berufsbegleitende Studiengänge 
  • Bachelor als Regelabschluss  

Sport an einer Akademie/Berufsakademie

Zusätzlich zu den beiden Hochschularten „Universität“ und „Fachhochschule“ kann man in Deutschland auch noch an Akademien und Berufsakademien Sport studieren. Zwischen diesen beiden Institutionen gibt es wichtige Unterschiede: 

Es gibt in ganz Deutschland zahlreiche Akademien, die in Zusammenarbeit mit einer Fachhochschule Sportstudiengänge anbieten. Du erkennst sie in unserer Hochschul-Übersicht an den Namen, wie z. B. „Europäische Medien- und Business-Akademie (EMBA)“, „Campus M21“ oder „EC Europa Campus“. 

Diese Akademien sind ähnlich aufgebaut wie private Hochschulen. Du studierst in kleinen Gruppen und modernen Räumen, dafür fallen aber Studiengebühren an. In den letzten Semestern wechselt man dann meistens an die FH, die auch den akademischen Bachelorabschluss vergibt und schreibt dort die Abschlussarbeit. 

Du willst mehr darüber erfahren, was der Unterschied zwischen dem privaten und dem staatlichen Studium ist? Dann lies dir unseren gleichnamigen Ratgeberartikel durch!

Sport kannst du auch als duales Studium absolvieren. Hier kommen, zusätzlich zu den FHs, auch Berufsakademien ins Spiel. 

Bei einem dualen Studium an einer Berufsakademie schließt du zusätzlich zum Studienvertrag einen dreijährigen Ausbildungs- oder Arbeits- bzw. Praktikumsvertrag mit einem Unternehmen aus dem Bereich, in dem der Studiengang liegt, ab. In den dann folgenden Studienjahren ist die Zeit, die du als Auszubildende*r oder Angestellte*r im Unternehmen verbringst, zur Hälfte geteilt mit der Studienzeit. Diese Praxis- und Theoriephasen wechseln sich meist im vierteljährlich ab. 

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